Nordic Walking Stöcke: Die richtige Stocklänge & wichtigsten Merkmale

5 Minuten | Thomas | Letztes Update: 25. Juni 2020

Nordic Walking Stöcke sind das Ausrüstungsteil, das Nordic Walking ausmacht. Ohne diese Stöcke würde die Sportart schließlich nur Walking heißen.

Natürlich solltest Du nicht einfach mit zwei ungleich langen Ästen aus dem Wald losmarschieren. Stattdessen solltest Du Dir vorher gründlich überlegen, welches Modell es denn sein soll. Am wichtigsten ist dabei die auf Dich persönlich zugeschnittene Stocklänge.

Um Dir die Auswahl etwas zu erleichtern, zeige ich Dir im folgenden Artikel, auf welche Eigenschaften Du bei Nordic Walking Stöcken sonst noch achten solltest.

Aufbau: Aus welchen Teilen besteht ein typischer Nordic Walking Stock?

Die wichtigsten Komponenten von Nordic Walking Stöcken sind die folgenden:

  • Schaft
    Der Schaft stellt das Zentrum des Stocks dar. Er legt die Stocklänge fest und dient als Befestigungspunkt für alle anderen Teile. Optional verfügt er über eine Teleskop-Funktion (dazu gleich mehr).
  • Griff
    Der Griff sollte möglichst rutschfest sein und Feuchtigkeit absorbieren. Er besteht normalerweise aus Schaumstoff, aus Gummi mit Grip oder aus Kork.
  • Handschlaufe
    Die Handschlaufe befindet sich am oberen Ende des Schafts und ist am Griff befestigt. Bei manchen Modellen kannst Du die Handschlaufen abnehmen und durch eine andere ersetzen. Mithilfe der Handschlaufen stößt Du Dich über das Handgelenk vom Boden ab (siehe: Nordic Walking Technik). Sie dienen der Kraftübertragung und verhindern ein Abrutschen. Die Schlaufen haben entweder eine feste Größe oder können per Klettverschluss individuell eingestellt werden. Für die Daumen gibt es eigene Laschen.
  • Stahlspitze
    Die Stahlspitze befindet sich am unteren Ende des Stocks. Sie dient als Halterung für die verschiedenen aufsteckbaren Pads bzw. Gummipuffer. Je nach Geländetyp empfiehlt es sich allerdings, einfach auf der Stahlspitze zu walken (z. B. Wiese oder weicher Boden im Allgemeinen). Auf Asphalt solltest Du hingegen darauf verzichten.
  • Pads/Gummipuffer
    Die Pads kommen auf die Stahlspitze und bestehen aus Gummi. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Größen, die jeweils an bestimmte Geländetypen angepasst sind. Sie mindern zudem die Geräuschentwicklung und federn die Schwingungen durch das Abstoßen ab.
  • Mechanismus zum Falten (optional)
    Manche Nordic Walking Stöcke verfügen über einen Mechanismus, mit denen sie sich zusammenfalten lassen. Eine solche Funktion ist vor allem auf Reisen enorm praktisch. Ich persönlich mag diese Funktion allerdings nicht, da ich befürchte, dass die Stöcke dann bei jedem Schritt klappern könnten. Ich denke außerdem, dass sie auf Kosten der Stabilität geht.
  • Teleskop-Funktion (optional)
    Manche Nordic Walking Stöcke haben eine feste Stocklänge, anderen können wie ein Teleskop ausgezogen werden. Man spricht dann von verstellbaren Teleskopstöcken. Auf diese Weise lässt sich die Stocklänge jederzeit verstellen. Das ist zum Beispiel bei heranwachsenden Kindern und Jugendlichen enorm wichtig.
    Wenn Du Dich für einen solchen Stock entscheidest, solltest Du sichergehen, dass die Stocklänge auch wirklich konstant bleibt und sich nicht während des Laufens verstellt. Das wäre ein Anzeichen für mindere Qualität.

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Aus welchem Material bestehen Nordic Walking Stöcke?

Der Anspruch an Nordic Walking Stöcke ist recht eindeutig: Die Stöcke müssen leicht sein und dürfen nicht nachschwingen, wenn man sich mit ihnen vom Boden abstößt.

Aktuell bestehen die meisten Modelle aus einem der folgenden Materialien:

  • Carbon
    Die qualitativ hochwertigsten Nordic Walking Stöcke bestehen aus Carbon. Sie sind etwas teurer, dafür sehr leicht und dämpfen Stöße vom Boden effektiv ab. Durch ihre Leichtigkeit schwingen Carbon-Stöcke nach dem Abstoßen fast automatisch nach vorne. Zudem sind sie sehr flexibel und dehnbar, sodass sie bei normalem Gebrauch nicht durchbrechen.
  • Aluminium
    Stöcke aus Aluminium sind günstiger als ihre Carbon-Pendants und neutralisieren die Schwingungen nicht ganz so gut. Sie sind ebenfalls sehr leicht, allerdings schwerer als Carbon-Stöcke. Im Netz liest man immer wieder etwas von einem verbesserten Trainingseffekt durch das höhere Gewicht. Ob das stimmt, kann ich leider nicht genau sagen. Aluminium-Stöcke sind nicht so dehnbar und brechen leichter durch.
  • Carbon-Glasfaser-Gemisch (Komposit)
    Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Carbon- und Aluminium-Stöcken.

So ermittelst Du Deine ganz persönliche Stocklänge

Die richtige Stocklänge ist beim Nordic Walking das A und O. Sind die Stöcke zu kurz, kannst Du Dich nicht richtig vom Boden abstoßen. Sind sie zu lang, können Verspannungen im Bereich der Schultern entstehen. Nur mit einer individuell angepassten Stocklänge kannst Du die Bewegungen rhythmisch ausführen.

Um die richtige Stocklänge zu ermitteln, benutzt Du am besten die folgende Formel:

Stocklänge = Körpergröße * 0,66

Nordic Walking Stöcke werden normalerweise in 5 cm Schritten angeboten – oder gleich mit einer verstellbaren Teleskop-Funktion ausgestattet. Im Zweifelsfall solltest Du Dich stets für die kürzere Variante entscheiden, um Deine Schultern vor Verspannungen zu schützen.

Abgesehen von der Formel gibt es zur Feststellung der optimalen Länge jedoch noch eine Alternative: Stell Dich einfach aufrecht mit beiden Stöcken in der Hand hin. Wenn sich zwischen Ober- und Unterarmen ein 90 Grad Winkel bildet, haben die Stöcke die richtige Länge.

Beim Kauf des ersten Stockpaars empfiehlt sich deshalb ein Besuch im Fachgeschäft, damit Du die Stöcke vor dem Kauf anfassen und ausprobieren kannst. Auch kannst Du so überprüfen, ob Du eher einen Griff aus Gummi, Kork oder Schaumstoff verwenden möchtest.

Achtung Bergsteiger: Wenn Du planst, mit Deinen neu erworbenen Stöcken häufiger steile Berge hoch und runter zu marschieren, solltest Du Dir unbedingt ein Stockpaar mit Teleskop-Funktion zulegen. Die einheitliche Stocklänge ist lediglich eine Empfehlung für normale Strecken ohne große Steigungen oder Gefällen.

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Größentabelle: Stocklänge vs. Körpergröße

Wenn Du die Stocklänge nicht selbst berechnen möchtest, habe ich für Dich die folgende Tabelle vorbereitet.

Sofern Du zwischen 1,52 Meter und 2,05 Meter groß bist, wirst Du dort die passende Stocklänge für Dich finden. Bitte beachte, dass man stets zum kürzeren Stock greift, wenn man sich größentechnisch zwischen zwei Stocklängen befindet.

KörpergrößeStocklänge
152-159 cm100 cm
160-166 cm105 cm
167-174 cm110 cm
175-181 cm115 cm
182-189 cm120 cm
190-196 cm125 cm
197-204 cm130 cm
ab 205 cm135 cm

So verwendest Du Nordic Walking Stöcke richtig

Nun solltest Du wissen, welche Stocklänge Du benötigst. Aber wie geht man überhaupt richtig mit den Stöcken um? Das ist nochmal eine ganz andere Geschichte.

Ich empfehle Dir an dieser Stelle die Lektüre meiner Artikel über den klassischen Diagonalschritt und die Doppelstocktechnik. Für Anfänger eignet sich der erstgenannte Artikel am besten, da ich die Technik dort Schritt für Schritt erklärt habe.

Passen Deine Handschuhe durch die Schlaufen?

Nordic Walking wird insbesondere im Winter ohne Handschuhe zur Qual. Du hast bereits Handschuhe oder vielleicht sogar spezielle Nordic Walking Handschuhe? Dann solltest Du vor dem Kauf der Stöcke prüfen, ob Du mit ihnen noch in die Handschlaufen passt. Mit dicken Winterhandschuhen sind Deine Hände schließlich deutlich größer als normalerweise.

Wie teuer sind Nordic Walking Stöcke?

Die Preise von Nordic Walking Stöcken reichen von rund 20,00 Euro bis circa 150,00 Euro. Hier bekommst Du meiner Meinung nach bereits für recht wenig Geld eine vernünftige Qualität.

Der Preis für meine Stöcke lag bei 34,99 Euro. Sie halten bis heute und sind meiner Meinung nach qualitativ recht hochwertig. Sie bestehen aus Carbon.

Welche Marken dominieren den Markt?

Die finnische Firma Exel hat im Jahr 1997 die ersten Nordic Walking Stöcke produziert.

Wer heutzutage nach neuen Stöcken sucht, der findet meist einen Wust aus verschiedensten, völlig unbekannten Marken. Hierbei handelt es sich meist um Budget-Stöcke.

Ein Name taucht dazwischen immer wieder auf: Leki. Beim Hersteller Leki handelt es sich um den Marktführer für Nordic Walking Stöcke in Deutschland und in vielen anderen Ländern. Der Name Leki steht dabei für Qualität und wird außerdem häufig mit Ski, Ski-Langlauf, Wandern, Running und Trekking assoziiert. Bereits auf der Website des Unternehmens springen dem Besucher sofort Nordic Walker ins Auge.

Meine Stöcke stammen übrigens vom Hersteller BB Sport GmbH & Co. KG. Der Name ist zwar nicht so bekannt wie Leki, dennoch bin ich mit meiner Ausrüstung hochzufrieden.

Ein guter Anhaltspunkt beim Kauf sind immer die Bewertungen der anderen Kunden. Diese fallen im besten Fall positiv und zahlreich aus.

Warum verwendet man beim Nordic Walking Stöcke?

Immer mal wieder stellen mir Leser die Frage, wie es überhaupt dazu kam, dass man neuerdings mit Stöcken durch den Wald walkt. Ganz so neu ist diese Idee allerdings gar nicht. Sie kommt uns nur neu vor, weil es um das Jahr 2000 herum auf einmal zum Trend wurde.

In Wirklichkeit verwenden Skilangläufer bereits seit fast 100 Jahren Stöcke, um auch während der Sommerpause – wenn kein Schnee liegt – im Training zu bleiben. Wenn Du mehr über die Geschichte von Nordic Walking wissen möchtest, empfehle ich Dir den verlinkten Artikel.

Fazit: Nordic Walking Stöcke

Jetzt weißt Du alles, was Du über Nordic Walking Stöcke wissen solltest. Achte beim Kauf insbesondere auf die Bewertungen anderer Kunden und auf die richtige Stocklänge.

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