Nordic Walking Technik: 9 Tipps für den optimalen Bewegungsablauf

4 Minuten | Thomas | Letztes Update: 17. Februar 2021

Nordic Walking ist eine Sportart, die circa 90 Prozent der gesamten Muskulatur Deines Körpers miteinbezieht. Ganz im Gegensatz zu Sportarten wie Joggen, normalem Walken oder Spazierengehen, bei denen Du deutlich weniger Muskeln beanspruchst.

Damit das Training allerdings seine volle Wirkung entfalten kann, ist es essenziell, dass Du die richtige Nordic Walking Technik erlernst. Nur mit der richtigen Technik erzielst Du den maximalen Trainingserfolg.

Doch lass Dich nicht verunsichern: Mit der Zeit wirst Du schon selbst herausfinden, auf welche Bewegungen Du besonders achten musst. Schließlich orientiert sich Nordic Walking am natürlichen Bewegungsablauf des Menschen.

Nordic Walking Technik: Die Grundregeln

Zugegeben: Bewegungsabläufe lassen sich in Textform nur relativ schwer beschreiben. Ich möchte dennoch mein Bestes versuchen und Dir die Technik im Folgenden möglichst detailliert beschreiben. Hierbei handelt es sich übrigens um die Diagonalschritttechnik.

  • Kreuzform beachten: Arme schwingen mit
    Wenn sich Dein linkes Bein vorne befindet, befindet sich auch Dein rechter Arm vorne. Hierbei spricht man von der sogenannten Kreuzform. Gleichzeitig gilt natürlich: Wenn sich Dein rechtes Bein vorne befindet, schwingt auch Dein linker Arm nach vorne.
  • Fersen und Stöcke berühren gleichzeitig den Boden
    Auch hier gilt wieder die Kreuzform. Wenn sich Deine linke Ferse auf dem Boden befindet, dann hat auch Dein rechter Stock den Boden zu berühren. Deinen Oberkörper setzt Du dafür ein, Dich vom Boden abzustoßen und Deinem gesamten Körper mehr Schubkraft zu verleihen.
  • Position und Bewegung der Stöcke
    Die Nordic Walking Stöcke werden zum einen nah am Körper, und zum anderen parallel zur Körperachse geführt. Die Stöcke sollten den Boden schräg und in einem relativ flachen Winkel berühren, sodass Du Dich möglichst effektiv abstoßen kannst.
  • Bewusstes Abrollen
    Um Deine Gelenke zu entlasten, trittst Du zuerst mit der Ferse auf und lässt Dich daraufhin über die Fußsohle und letztendlich über den Fußballen abrollen. Die richtigen Walking Schuhe helfen dabei enorm.
  • Oberkörper leicht nach vorne gebeugt
    Während des Nordic Walkings ist Dein Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. Diese Beuge kannst Du verstärken, wenn Du beispielsweise einen Berg besteigst. Letztendlich solltest Du die Position Deines Oberkörpers immer an das jeweilige Gelände anpassen. Dies passiert jedoch ohnehin automatisch, vertrau mir. Über diesen Punkt musst Du Dir keine großen Gedanken machen.
  • Auf fließende, entspannte Bewegungen achten
    Beim Nordic Walking sollten die Bewegungen möglichst rhythmisch erfolgen. Keinesfalls sollten bestimmte Muskelgruppen ständig unter Spannung stehen. Das ist bei Anfängern insbesondere im Schulter- und im Nackenbereich häufig der Fall. Wenn Du Dich während des Laufs entspannt und locker fühlst, dann machst Du vermutlich alles richtig. Wenn sich nach dem Training Dein Nackenbereich verkrampft, hast Du etwas falsch gemacht.
  • Blick nach vorne richten
    Dein Blick sollte immer nach vorne und in die Ferne gerichtet sein. Der Grund: Wenn Du auf den Boden blickst, spannst Du Deine Schultern und Deinen Nacken unnötig an. Auf Dauer kommt es so mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu Verspannungen.
  • Arme: Bei Vorwärtsbewegung im rechten Winkel
    Bei der Vorwärtsbewegung sollten Deine Ober- und Unterarme einen rechten Winkel bilden. Deine Hände sollten die Stöcke geschlossen umgreifen.
  • Arme: Bei Rückwärtsbewegung gerade Linie bilden
    Bei der Rückwärtsbewegung solltest Du Deine Arme durchstrecken und eine gerade Linie mit den Stöcken bilden. Deine Hände sind dabei geöffnet. Der Druck gegen den Stock wird mithilfe des Handgelenkes und der Handschlaufe ausgeübt. Und keine Sorge: Aufgrund der Handschlaufe gehen die Stöcke nicht flöten.

Meiner Meinung nach ist das Öffnen der Hände während der Rückwärtsbewegung ein wichtiger Knackpunkt. Daran erkennst Du, wer mit seinen Stöcken spazieren geht und wer echtes Nordic Walking betreibt.

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Grundstein der richtigen Technik: Die passende Stocklänge

Die wichtigste Ausrüstung beim Nordic Walking sind die Stöcke. Sie helfen Dir dabei, Rhythmus und Dynamik beizubehalten und während des Gehens mit der Strecke eins zu werden.

Entscheidend ist dabei die Wahl der richtigen Stocklänge. Sind die Nordic Walking Stöcke zu kurz oder zu lang, wirst Du niemals den richtigen Rhythmus finden und noch dazu Deine Muskeln falsch belasten. Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob Du die Technik richtig ausführst oder nicht.

Um die korrekte Stocklänge zu ermitteln, solltest Du Deine Körpergröße mit dem Faktor 0,66 multiplizieren. Bei meinen 1,84 m kommt dabei zum Beispiel eine Stocklänge von 1,21 m heraus.

Um Deine Schultern nicht unnötig zu belasten, solltest Du immer auf die nächstmögliche Stocklänge abrunden. Ich verwende deshalb Stöcke mit einer Länge von 1,20 Meter.

Was ist die ALFA-Technik?

Die wichtigsten Merkmale von Nordic Walking werden mit der Abkürzung ALFA beschrieben. Diese vier Merkmale sind eine hervorragende Ergänzung zu meiner Schritt für Schritt Anleitung:

  • A = Aufrechte Körperposition
    Die aufrechte Körperposition ist recht selbsterklärend. Gehe gerade und wirf Deinen Blick auf die Ferne bzw. geradeaus. Schaue nicht ständig auf den Boden. In Kombination mit den Stöcken ergibt sich so eine aufrechte Körperhaltung.
  • L = Langer Arm
    Bei der Rückwärtsbewegung bzw. beim Abstoßen biegt sich Dein Arm nahezu durchgestreckt nach hinten. Achte aber darauf, dass Du ihn nicht komplett durchstreckst.
  • F = Flacher Stock
    Flacher Stock bedeutet in diesem Fall, dass Du Dich ungefähr in einem 60° Winkel vom Boden abstößt. Das ist essenziell für die Technik. Achte darauf, dass Du die Stöcke nie zu steil aufsetzt.
  • A = Angepasste Schrittlänge
    Grundsätzlich machst Du beim Nordic Walking größere Schritte als beim Spazierengehen. Letztendlich kommt es aber immer auf das Gelände, den Untergrund und Deine körperlichen Gegebenheiten an, wie weit Du Deine Schritte machst. Achte auf Deinen Körper und gehe so, dass Du Dich wohlfühlst.

Wenn Du gerne noch mehr ins Detail gehen möchtest, empfehle ich Dir meinen Artikel über die ALFA-Technik.

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Learning By Doing: Probieren geht über studieren

Nun kennst Du – zumindest in der Theorie – die korrekte Nordic Walking Technik. Natürlich musst Du von Anfang an nicht alles zu 100 Prozent richtig machen.

Gehe einfach so, wie es sich für Dich richtig anfühlt. Meine Hinweise für die richtige Technik kannst Du auch im Nachhinein immer noch Stück für Stück umsetzen.

Insbesondere zu Beginn meiner Nordic Walking Karriere habe ich immer wieder verschiedene Techniken ausprobiert. Mit der Zeit habe ich für mich persönlich herausgefunden, was bei mir am besten funktioniert. Nämlich die oben beschriebene Nordic Walking Technik.

Weitere Empfehlung: Videos schauen

Auf YouTube findest Du viele verschiedene Technik-Videos. Dabei gibt es nur ein Problem: Es gibt scheinbar nicht die eine Technik. Manche YouTuber gehen mit ihren Stöcken ganz normal spazieren, andere springen wie aufgescheuchte Rehe durch die Luft.

Ich empfehle Dir daher, Dir einfach einige Videos anzuschauen. Du wirst Dir dadurch einen groben Eindruck verschaffen und kannst es dann einfach selbst auszuprobieren. Du hast schließlich nichts zu verlieren. Die Verletzungsgefahr tendiert gegen null und auch Haltungsschäden wirst Du mit der falschen Technik nicht davontragen.

Alternative: Doppelstocktechnik

Du brauchst Abwechslung von der Diagonalschritttechnik oder kommst einfach nicht damit zurecht? Dann teste doch einfach mal die Doppelstocktechnik aus. Im verlinkten Artikel erfährst Du alles, was Du über diese Alternative Bewegungstechnik wissen musst.

Fazit: Die richtige Nordic Walking Technik

Wie Du siehst, ist Nordic Walking nicht kompliziert. Achte darauf, dass Du immer locker bleibst und Deine Hände während des Abstoßens öffnest. Auch auf die Kreuzform solltest Du stets achten. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

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