Einfach erklärt: Wie entsteht Muskelkater? Und was ist Muskelkater überhaupt?

2 Minuten | Thomas | Letztes Update: 11. März 2021

Du möchtest wissen, wie Muskelkater entsteht und was dabei in Deinem Körper vor sich geht? Dann findest Du hier die möglichst einfach gehaltene Antwort.

Schritt für Schritt erklärt: Wie entsteht Muskelkater?

Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, das Phänomen Muskelkater in 3 unterschiedliche Phasen einzuteilen. Welche das sind und was in den jeweiligen Phasen in Deinem Körper vor sich geht, erfährst Du im Folgenden.

Phase 1: Das Training

Die Reise des Muskelkaters beginnt beim Training. Dabei spielt es keine Rolle, ob Du Hardcore-Bodybuilder oder Nordic Walker bist: Wenn Deine Muskeln stark gereizt werden oder Du ungewohnte Bewegungsabläufe durchführst, kann es zum Muskelkater kommen.

Muskelkater tritt insbesondere bei exzentrischen – also bei abbremsenden – Bewegungen auf. Das sind zum Beispiel stoppende Bewegungen bei Ballsportarten oder wenn Du beim Nordic Walking bergab gehst.

Durch die starke Belastung entstehen mikroskopisch kleine Risse in Deinen Muskeln. Die Risse selbst verursachen keine Schmerzen, allerdings sind sie die Ursache für den später aufkommenden Muskelkater.

Phase 2: Entstehung des Muskelkaters

In die Mikrorisse der Muskeln dringt nun Wasser ein, das den Muskel anschwellen lässt. Man spricht dabei von Ödemen bzw. Wassereinlagerungen. Nach 12 bis 24 Stunden treten die ersten Schmerzen auf.

Die Techniker Krankenkasse berichtet davon, dass es sich hierbei um Dehnungsschmerz ausgelöst vom anschwellenden Muskel handelt.

Andere Quellen berichten davon, dass die Schmerzen auftreten, weil Stoffwechselprodukte aus dem Muskel abtransportiert werden und durch die Berührung mit Nervenenden Schmerzen verursachen. Bei den Mikrorissen handelt es sich schließlich um nichts andere als um Entzündungen.

Phase 3: Stärkung der Muskeln

Ist der Muskelkater einmal da, geht er so schnell auch nicht mehr weg. Meistens bleibt er Dir zwei bis drei Tage erhalten. Bei Extremsportlern, die zum Beispiel gerade einen Marathon gelaufen sind, kann der Muskelkater sogar 9 bis 10 Tage anhalten. Das ist bei einem gesunden Otto-Normal-Sportler allerdings nicht der Fall.

Während die Muskeln schmerzen, findet ein Heilungsprozess in Deinem Körper statt. Dein Organismus verwendet Eiweiß, um die entstandenen Schäden zu reparieren und den Muskel zu stärken.

Wenn der Muskelkater verschwunden ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Du beim nächsten Mal wieder einen Muskelkater erleidest. Kontinuierliches Training ist deshalb eine hervorragende Methode, um Muskelkater vorzubeugen.

Übrigens: Es ist ein Irrglaube, dass der menschliche Körper beim Training immer neue Muskelstränge bildet. Stattdessen wachsen die bereits vorhandenen Muskeln und werden dicker.

Veraltete Hypothese: Laktat ist Schuld

Früher dachte man, dass Muskelkater durch größere Ansammlungen von Laktat im Muskel verursacht wird. Man sprach von einer Übersäuerung des Muskels. Die Milchsäure ist dabei ein Stoffwechselprodukt, das vom Organismus nicht schnell genug abtransportiert wurde.

Man hat damals empfohlen, nach dem Sport viel zu trinken und die Milchsäure vorsorglich weg zu massieren. Auch heiße Bäder sollten die Durchblutung anregen und dafür sorgen, dass das Laktat schnellstmöglich abtransportiert wird.

Mittlerweile weiß man jedoch, dass diese Hypothese nicht der Wahrheit entspricht.

Es gibt noch Klärungsbedarf

Wie Du sehen kannst, werden auch heute noch Hypothesen über den Muskelkater widerlegt, die gestern noch aktuell waren. Forscher und Sportmediziner haben noch eine Menge Arbeit vor sich, wenn es um die Erforschung von Muskelkater geht. Ich halte diesen Artikel natürlich möglichst aktuell.

Fazit: Wie entsteht Muskelkater? Was ist Muskelkater?

Muskelkater entsteht durch den Heilungsprozess von mikroskopisch kleinen Rissen im Muskel selbst. Diese entstehen wiederum bei ungewohnten Bewegungsabläufen und bei einer hohen Intensität.