Nordic Running: Die gesteigerte Form des klassischen Nordic Walkings

3 Minuten | Thomas | Letztes Update: 11. Januar 2021

Nordic Running – alternativ auch Nordic Jogging genannt – ist nichts anderes als Laufen, aber mit den typischen Nordic Walking Stöcken. Als Sportart ist Nordic Running deshalb zwischen Nordic Walking und Jogging anzusiedeln.

Wenn Du bereits ausreichend Erfahrung mit Nordic Walking gesammelt hast, bietet Dir Nordic Running Abwechslung und ein ideales Ergänzungsprogramm. Aber auch andere Sportler profitieren immens von Nordic Jogging.

Die richtige Technik beim Nordic Running

Die diagonale Grundtechnik unterscheidet sich nicht von der des klassischen Nordic Walkings. Allerdings wirkt sich das gesteigerte Tempo entsprechend auf Deine Bewegungsabläufe aus.

So verringert sich nicht nur die Länge der Schritte – auch die Füße treten in eine Flugphase ein, wie sie beim Joggen üblich ist. Beim Nordic Jogging beugst Du Deine Knie zudem stärker und Deine Ferse kommt weniger steil auf dem Boden auf.

Auch der Einsatz der Stöcke gleicht dem beim Nordic Walking. Jedoch erfolgt auch hier das Vor- und Zurückschwingen mit steigender Geschwindigkeit prägnanter und schneller. Dabei ist die Schwungphase nach hinten weniger stark ausgeprägt.

Für welche Zielgruppe ist Nordic Running geeignet?

Jeder Sportler hat seinen ganz persönlichen Leistungsstand und verfolgt individuelle Ziele. Wer die Grundtechniken des Nordic Walkings sicher beherrscht, kann nach und nach sein Sportprogramm steigern. Mit einer leicht veränderten Technik und einer erhöhter Geschwindigkeit bietet Nordic Running noch einmal eine ganz neue Herausforderung.

Der Einsatz von Nordic Walking Stöcken unterstützt dabei die Abdruckphase. Zu Beginn kannst Du immer wieder kurze Nordic Jogging Einheiten in das klassische Training einbauen. Auf diese Weise werden Belastung und Herzfrequenz kurzzeitig erhöht – Deine Kondition verbessert sich auf Dauer.

Hier gilt es jedoch aufzupassen. Eine dauerhaft erhöhte Herzfrequenz bringt möglicherweise auch die Gefahr einer Überforderung mit sich. Sinnvoller ist es, Dein Trainingspensum Schritt für Schritt an Deine Kondition anzupassen. Gerade auf diese Weise erweist sich Nordic Running als idealer Einstieg in die Welt des Joggens.

Wer sich also beim Nordic Walking leistungsmäßig unterfordert fühlt, für den ist Nordic Jogging perfekt geeignet. Die Sportart begünstigt:

  • Eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit
  • Verbessert den körperlichen Allgemeinzustand
  • Trägt maßgeblich zur Steigerung der Koordination bei

Die richtige Ausrüstung

Grundsätzlich empfehle ich den Einsatz von etwas längeren Stöcken. Während für Nordic Walking Stöcke die Formel Körpergröße in cm x 0,66 gilt, entspricht dieser Faktor beim Nordic Running 0,8. Bei einer Größe von 1,80 m macht das immerhin einem Unterschied von rund 14 Zentimetern aus.

Abgesehen von der Länge unterscheiden sich die Stöcke nicht von denen beim Nordic Walking. Flexible Stöcke mit leichtem Gewicht und Hartmetallspitze, zum Beispiel aus Carbon, sind ideal. An dieser Stelle wird deutlich, warum verstellbare Teleskopstöcke von Vorteil sein können. Mit ihnen kannst Du beide Sportarten parallel betreiben.

Das Schuhwerk unterscheidet sich ebenfalls. Während Nordic Walking einen robusten, abgerundeten Schuh mit guter Dämmung und Stabilität verlangt, empfiehlt sich beim Nordic Jogging ein leichter Laufschuh. Dieser ist besser geeignet für die Anforderungen, die ein schnelles Laufen an ihn stellt.

Worin sich Nordic Walking und Nordic Jogging unterscheiden

Auch wenn sich beide Sportarten nicht in ihrer diagonalen Grundtechnik unterscheiden, wirkt sich die Steigerung der Geschwindigkeit doch auf die Bewegungsabläufe aus:

  • Das Vor- und Zurückschwingen der Stöcke erfolgt prägnanter und schneller.
  • Die Schwungphase nach hinten ist weniger stark ausgeprägt und kann bereits auf Hüfthöhe enden.
  • Mit zunehmendem Tempo verringert sich die Länge der Walkingschritte.
  • Beine und Füße treten beim Nordic Running in eine Flugphase ein.
  • Beim Laufen beugst Du Deine Knie stärker und die Ferse kommt weniger steil auf.

Welche Vorteile bietet Nordic Running gegenüber Jogging

Nordic Running kann dabei helfen, Deine Lauftechnik zu verbessern. Denn viele Läufer schwingen die Arme angewinkelt vor dem Körper. Diese falsche Haltung kann durch die Nutzung von Stöcken vermieden werden. Denn der Läufer ist nun gezwungen, die Arme am Körper vorbeizuführen und dabei gleichzeitig die Ellenbogen optimal zu beugen.

Eine falsche Haltung beim Joggen kann zu körperlichen Beschwerden und zu Schmerzen führen. Hier stellt sich Nordic Running als eine durchaus sinnvolle Alternative heraus. Denn durch den Stockeinsatz trainierst Du Deine Schultern, den Nacken und die Rumpfmuskulatur. Zudem belastest Du Deine Knie, Deine Knöchel und die Achillessehne weniger stark.

So wirkt sich Nordic Jogging positiv auf Deinen gesamten Bewegungsapparat aus. Läufer, die nach Verletzungen möglichst schnell wieder zur vollen Trainingsbelastung zurückkehren möchten, sind mit Nordic Running daher gut bedient. Bei Knieproblemen kannst Du beispielsweise einen Teil Deines Eigengewichts auf die Armmuskulatur und die Stöcke verteilen.

Generell belastet Du Deine Gelenke durch den Einsatz der Stöcke weniger stark als es beim Joggen der Fall ist. Hinzu kommt ein deutlich erhöhter Kalorienverbrauch. Denn abgesehen vom Laufen beansprucht Nordic Jogging gleichzeitig auch Arme, Brust- und Bauchmuskulatur.

Fazit: Nordic Running ist eine neue Herausforderung

Wer fit ist und gerne mal eine etwas andere Sportart ausprobieren möchte, für den ist Nordic Running genau das Richtige. Die Sportart kann auch als Übergangslösung für solche Sportler dienen, die gerne von Nordic Walking auf Jogging umsteigen möchten.