Mit Nordic Walking abnehmen: Wie effektiv ist der Sport wirklich?
Für einige Menschen sind der Blick auf die Natur, die frische Luft und der stetige Muskelaufbau beim Nordic Walking nur Nebensache. Sie verfolgen stattdessen ein anderes Ziel: Sie möchten mithilfe von Nordic Walking abnehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Kurz und knapp: Ist Nordic Walking zum Abnehmen geeignet?
- Kaloriendefizit: Der heilige Gral beim Abnehmen
- Mehr Muskeln = Höherer Grundumsatz
- Ernährung: Ausgewogen und unverarbeitet
- Braucht man einen Trainingsplan? Wie oft sollte man Nordic Walking betreiben?
- Fazit: Mit Nordic Walking abnehmen funktioniert
Kurz und knapp: Ist Nordic Walking zum Abnehmen geeignet?
Zum Abnehmen ist Nordic Walking grundsätzlich sehr gut geeignet. Es spielt bei dieser Sportart nämlich keine Rolle, wie sportlich Du bereits unterwegs bist. Nordic Walking ist ein Sport für jedermann.
Im Gegensatz zum klassischen Joggen bist Du zwar etwas langsamer unterwegs, verwendest aber rund 90 Prozent aller Muskeln Deines Körpers. Mehr Muskelaktivität bedeutet gleichzeitig einen erhöhten Kalorienverbrauch. Und genau das sollte beim Abnehmen das ultimative Ziel sein.
Kaloriendefizit: Der heilige Gral beim Abnehmen
Nordic Walking verbrennt zwar viele Kalorien, jedoch solltest Du Dich vom Gedanken verabschieden, nur mithilfe von Sport abnehmen zu können. Ein alter, aber wahrer Spruch besagt Das Sixpack entsteht in der Küche.
Über die Nahrung nimmst Du täglich vermutlich zwischen 2.000 und 3.000 Kilokalorien auf. Im Gegensatz dazu verbrennst Du bei einer Stunde Sport nur ein paar hundert Kalorien. Der Kalorienverbrauch beim Nordic Walking ist zwar hoch, letztendlich aber nicht so entscheidend.
Nichtsdestotrotz spielt Sport beim Abnehmen eine enorm wichtige Rolle. Er aktiviert den Stoffwechsel, verbrennt Energie und steigert Deine Motivation.
Beim Abnehmen ist ein dauerhaftes Kaloriendefizit am wichtigsten. Du musst über einen längeren Zeitraum hinweg täglich mehr Energie verbrauchen, als Du zu Dir nimmst.
Hierbei unterscheidet man vier Begriffe:
- Grundumsatz
Der Grundumsatz ist die Menge an Energie, die Du jeden Tag verbrauchst, ohne Dich zu bewegen. Dazu zählt beispielsweise die Gehirnaktivität, aber auch der Stoffwechsel und die Arbeit, die die inneren Organe den Tag über verrichten. Stell Dir einfach vor, Du würdest den gesamten Tag über nur im Bett liegen – das ist der Grundumsatz. - Leistungsumsatz
Der Leistungsumsatz beschreibt die Energie, die Du in Form von Bewegung jeden Tag verbrauchst. Körperliche Arbeit, Sport, Spaziergänge und Co zählen allesamt dazu. - Gesamtumsatz
Der Gesamtumsatz ist die Menge an Energie, die sich aus dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz zusammensetzt. Das ist die tatsächliche Menge an Energie, die Du täglich verbrauchst. - Kaloriendefizit
Ein Kaloriendefizit erreichst Du, wenn die durch Lebensmittel zugeführte Energie kleiner ist als der Gesamtumsatz. Wenn Du beispielsweise 2.000 Kilokalorien zu Dir nimmst, jedoch 2.500 Kilokalorien verbrauchst, dann besteht ein Kaloriendefizit von 500 Kilokalorien.
Mehr Muskeln = Höherer Grundumsatz
Du kannst zwar grundsätzlich mit Nordic Walking abnehmen, allerdings empfehle ich Dir zusätzlich Kraftsport.
Kraftsport hilft immens dabei, die Muskelmasse Deines Körpers zu erhöhen. Je größer die Muskelmasse ist, desto mehr Energie verbrauchst Du von ganz alleine. Selbst dann, wenn Du nur im Bett liegst. Dein Grundumsatz erhöht sich also.
Mehr Muskeln haben einen weiteren Vorteil. Denn auch beim Nordic Walking verbrennst Du automatisch mehr Energie, da die Bewegung von größeren und hungrigeren Muskeln ausgeführt wird. Du kannst Dir die Muskeln dabei wie einen Sportwagen vorstellen. Bei der identischen Strecke verbraucht dieser auch automatisch mehr Benzin als ein leistungsschwacher Kleinwagen.
Jedoch wirst Du auch als untrainierter Mensch, der sich vorher gar nicht bewegt hat, alleine durch Nordic Walking Muskeln aufbauen. Mit der richtigen Technik ist es sogar möglich, Bauchmuskeln aufzubauen. Dennoch wirst Du mit Kraftsport auf Dauer sicher größere Erfolge beim Abnehmen erzielen.
Wichtig: Wenn Du tatsächlich mit Kraftsport anfangen möchtest, dann solltest Du aufhören, auf die Waage zu schauen. Muskeln wiegen nämlich bei gleichem Volumen mehr als Fett. Viel wichtiger ist in diesem Fall Dein Spiegelbild.
Ernährung: Ausgewogen und unverarbeitet
Wie wir bereits herausgefunden haben, ist die Ernährung die Stellschraube, an der Du beim Abnehmen drehen solltest. Ich empfehle Dir grundsätzlich wenig verarbeitete, möglichst natürliche Lebensmittel ohne große Mengen an beigemischten Chemikalien.
Was ebenfalls immer hilft: Lebensmittel, die ein großes Volumen, aber wenig Kalorien aufweisen. Das ist vor allem Gemüse. So wirst Du schnell satt, nimmst aber recht wenig Energie zu Dir. Außerdem kommst Du so an wichtige Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.
Beim Abnehmen hat sich außerdem die mediterrane Ernährung bewährt. Sie basiert auf wenigen Kohlenhydraten, dafür aber auf viel Eiweiß und vielen gesunden Fetten (= ungesättigte Fettsäuren). Die Mittelmeer-Diät besteht hauptsächlich aus Fisch, Gemüse und Olivenöl.
Braucht man einen Trainingsplan? Wie oft sollte man Nordic Walking betreiben?
Grundsätzlich brauchst Du keinen Trainingsplan beim Abnehmen. Horche einfach in Dich hinein und höre auf Deinen Körper. Wenn Du es übertreibst, wirst Du das schon merken.
Als guten Richtwert empfehle ich Dir 2 bis 3 Trainingseinheiten pro Woche. Übertreibe es insbesondere am Anfang nicht! Nach einem Trainingstag rate ich Dir zu einem Tag der Regeneration.
Fazit: Mit Nordic Walking abnehmen funktioniert
Mit Nordic Walking abnehmen ist sehr gut möglich. Insbesondere dann, wenn Du zusätzlich noch auf Deine Ernährung achtest und Kraftsport betreibst.
Denk immer daran: Der wichtigste Erfolgsfaktor beim Abnehmen ist das Kaloriendefizit. Sport ist lediglich die Spitze des Eisbergs. Die Ernährung ist mit Abstand am wichtigsten.