Was ist der Unterschied zwischen Wanderstöcken und Nordic Walking Stöcken?

3 Minuten | Thomas | Letztes Update: 08. April 2021

Auf den ersten Blick mag es scheinen, dass sich Nordic Walking Stöcke und Wanderstöcke kaum voneinander unterscheiden. Auf den zweiten Blick wirst Du jedoch feststellen, dass beide Stockarten erhebliche Unterschiede aufweisen.

Dies liegt daran, dass Nordic Walking und Wandern zwei Sportarten sind, die völlig unterschiedliche Ansprüche an Bewegungsabläufe, Kondition und Gelände stellen. Welche Ansprüche dies sind und auf welche Weise Nordic Walking- und Wanderstöcke Deine Trainingsziele unterstützen, erfährst Du hier.

Welches Ziel verfolgen die beiden Stockarten jeweils?

Nordic Walking und Wandern sind von der Technik und den Bewegungsabläufen her zwei voneinander unabhängige Sportarten. Sie stellen unterschiedlichste Ansprüche an die jeweiligen Stockarten.

Beim Nordic Walking kommen Stöcke zum Einsatz, die dem Trainierenden bei der Vorwärtsbewegung helfen und dabei gezielt Kondition und Muskelaufbau fördern. Der Einsatz von Stöcken ist beim Nordic Walking unerlässlich und wichtiger Bestandteil dieser ganzheitlichen Sportart. Ohne Stöcke ist Nordic Walking nicht möglich.

Wanderstöcke müssen sowohl stabil als auch in der Länge verstellbar sein. Nur so kannst Du sie bei Steigungen verkürzen und bei einem Gefälle verlängern. Auf diese Weise gelingt es Wanderstöcken, das Gewicht des Wanderers auf unebenem Gelände zu stützen und seine Gelenke und Muskeln zu entlasten.

Wanderstöcke werden immer dann empfohlen, wenn Menschen Gelenkprobleme haben, an Übergewicht leiden, sich in schwierigem Gelände unsicher fühlen oder schweres Gepäck tragen. Das heißt: Wanderstöcke unterstützen den Wanderer bei Bedarf. Ein unentbehrliches Sportgerät sind sie nicht.

In welchem Gelände kommen die Stöcke jeweils zum Einsatz?

Nordic Walking Stöcke sind für den Einsatz in flachem und hügeligem Gelände vorgesehen. Sie begleiten Dein Training über Asphalt, Schotterwege, Waldwege und Wiesen.

Wanderstöcke sollen dagegen in steilem Gelände mit Höhenunterschieden für ausreichend Unterstützung und Stabilität sorgen. Deshalb haben Wanderstöcke eine Federung, die Belastungen abfängt und die Unterarme entlastet. Außerdem verfügen sie über eine markante Spitze aus Hartmetall, die selbst in schwierigem Gelände greift.

Gerade auf unebenem, unbefestigtem und rutschigem Terrain oder beim Durchwandern von Bächen und Flüssen sichern Wanderstöcke die Balance und sorgen für mehr Trittsicherheit.

Wie unterscheiden sich Nordic Walking Stöcke und Wanderstöcke in ihrem Aufbau?

Um die Unterschiede im Aufbau übersichtlich darzustellen, habe ich die Stöcke in drei verschiedene Zonen unterteilt: Den Schaft, den Handbereich und die Spitze.

1. Schaft & Schaftmaterial

Während ich beim Nordic Walking zu Stöcken mit Fixlänge rate, macht bei Wanderstöcken eher die Teleskopvariante Sinn. Durch die Einstellung verschiedener Längen lassen sich Wanderstöcke beim Aufstieg als Stützhilfe benutzen, beim Abstieg erweisen sie sich dann als ideale Antirutsch-Hilfe.

Zudem gilt, dass beim Nordic Walking eher leichte, dynamische Materialien wie Carbon verwendet werden, während beim Wandern Stöcke aus Aluminium durch Leichtigkeit, Stabilität und Widerstandsfähigkeit überzeugen. Natürlich bietet der Markt auch Stöcke mit Materialmix – je nachdem, wie schwer die Stöcke sein sollen und wofür sie verwendet werden.

2. Handgriffe und Handschlaufen

Nordic Walking Stöcke verfügen in der Regel über schmale, rutschfeste und ergonomisch geformte Griffstücke. Diese sind mit Daumenschlaufen versehen, die sich individuell einstellen lassen. Wanderstöcke benötigen dagegen ein massiveres Griffstück, das für ausreichend Halt sorgt und mit einer einfachen Handschlaufe versehen ist. Diese dient dazu, dass der Stock bei versehentlichem Loslassen nicht verloren geht.

3. Federung und Stockspitze

Nordic Walking Stöcke werden grundsätzlich ohne klassische Federung angeboten. Ihre Metallspitze lässt sich durch Pads bzw. Gummipuffer an den jeweiligen Untergrund anpassen.

Ob Wanderstöcke mit einer Federung (Anti-Shock) versehen sein sollten, obliegt dem Geschmack des Wanderers. Wanderstöcke verfügen über eine besonders stabile Metallspitze. Diese ist rund und flach, um sich ideal an die Gegebenheiten von unbefestigtem Terrain anpassen zu können.

Während Nordic Walking Stöcke nur paarweise erworben werden können, gibt es Wanderstöcke auch als Einzelstücke.

Eigenschaften: Das macht Nordic Walking Stöcke aus

Über welche Eigenschaften sollten qualitativ hochwertige Nordic Walking Stöcke verfügen?

  • Das verwendete Schaftmaterial sollte leicht und dynamisch sein.
  • Für Nordic Walking Stöcke werden Fixlängen empfohlen.
  • Die Griffe sind schmal, lassen sich leicht umfassen und verfügen über ergonomisch geformte Daumenschlaufen, die fest am Handgelenk sitzen.
  • Die Stahlspitze sollte durch aufsteckbare Pads an den jeweiligen Untergrund angepasst werden können.
  • Beim Aufsetzen darf der Stock weder nachfedern noch vibrieren.

Eigenschaften: Das macht Wanderstöcke aus

Über welche Eigenschaften sollten qualitativ hochwertige Wanderstöcke verfügen?

  • Das verwendete Material sollte leicht sein und dennoch für ausreichende Stabilität sorgen.
  • Wanderstöcke müssen höhenverstellbar sein.
  • Die Griffstücke sind massiv, ergonomisch geformt, rutschfest und verfügen über einfache Handschlaufen.
  • Die Stockspitze ist gehärtet und für den Einsatz in unwegsamen Gelände speziell geformt.
  • Eine Federung minimiert die beim Aufprall entstehende Vibration.

Fazit: Unterschied zwischen Wanderstöcken und Nordic Walking Stöcken

Nordic Walking Stöcke kommen in flachem und hügeligem Gelände zum Einsatz. Sie dienen als Trainingsgeräte dazu, die Kondition und den Muskelaufbau des Trainierenden zu fördern.

Wanderstöcke verwendest Du dagegen auf unbefestigtem Terrain mit starken Höhenunterschieden. Hier sorgen sie bei Bedarf für Balance, Halt und Trittsicherheit und entlasten gleichzeitig Gelenke und Muskeln. Ein unverzichtbares Sportgerät sind sie nicht.