Blase am Fuß beim Nordic Walking: Was tun & wie vermeiden?

5 Minuten | Thomas | Letztes Update: 02. Juli 2020

Irgendwann in seinem Leben macht fast jeder Nordic Walker die leidvolle Erfahrung mit Blasen an den Füßen. Auch wenn Du bislang davon verschont geblieben bist, kann es jederzeit passieren: Du spürst auf einmal ein Brennen am Fuß. Kurze Zeit später schmerzt jeder einzelne Schritt. Und schon hast Du ein nerviges Problem.

In diesem Artikel zeige ich Dir, warum Blasen überhaupt entstehen, was Du dagegen tun kannst und wie Du die Entstehung in Zukunft von Anfang an vermeidest.

Einführung: Die wichtigsten Fragen

1. Wie entstehen Blasen?

Blasen entstehen durch zu hohen Druck auf die Haut – aber auch durch Wärme und Reibung. Meist zeigen sich Blasen nach einer ungewohnt hohen Belastung. Zum Beispiel nach einer besonders langen Nordic Walking Tour. Oder beim Tragen von neuen, ungewohnten Schuhen.

Durch Druck, Reibung und infolge der mechanischen Verschiebung löst sich die obere von der unteren Hautschicht. Es entsteht ein Hohlraum und die Haut wölbt sich auf. Der Hohlraum füllt sich mit Gewebeflüssigkeit. Die Folge: Es entsteht eine Blase am Fuß.

2. Warum entsteht eine Blase?

An und für sich dient die Blase dem Schutz empfindlicher Hautstellen. Die Flüssigkeit bildet ein Polster, das die darunterliegende Hautschicht bei starkem Scheuern, Drücken und Reiben vor ernsthaften Schäden bewahrt.

3. Warum tun Blasen weh?

Die Blase ist mit Gewebeflüssigkeit gefüllt. Diese drückt auf die Nerven im darunterliegenden Gewebe. Am schmerzhaftesten sind die tief in der Hautschicht liegenden Blasen. Diese heilen logischerweise auch langsamer ab als oberflächliche Blasen.

4. Wo entstehen Blasen?

Die meisten Blasen entstehen an den Zehen oder an der Ferse, und hier bevorzugt hinten im oberen Bereich des Schuhschafts, an der sogenannten Hacke. Manche Menschen besitzen besonders empfindliche Stellen, an denen immer wieder Blasen entstehen.

Ursachen: Wie entstehen Blasen an den Füßen?

Die Ursache für Blasen sind zumeist längere massive Einwirkungen auf die Haut. Enge Schuhe begünstigen die Entstehung von Blasen ebenso wie zu weites Schuhwerk, das scheuert.

Schuhe, die noch nicht eingelaufen sind, bergen ein besonders hohes Risiko. Deshalb solltest Du neue Schuhe vorerst nur für kleinere Nordic Walking Runden verwenden. Auf längeren Touren muss der Schuh hundertprozentig passen.

Blasen entstehen oft auch im feuchten Milieu. Die Feuchtigkeit weicht die Haut auf und macht sie besonders empfindlich. Achte deshalb darauf, dass Du Nordic Walking Schuhe verwendest, in denen Du nicht besonders stark schwitzt.

Wenn Du ohne Socken in halbhohen Laufschuhen walkst, ist das Risiko der Hautreizung besonders hoch. Die Socken, die den Schweiß aufsaugen, fehlen in diesem Fall. Im Sommer sind Trekking-Sandalen die bessere Alternative, weil diese genug Luft an den Fuß lassen und ihn so trocken halten.

Gegenmaßnahmen: Was hilft gegen Blasen am Fuß?

Es gibt verschiedene Methoden gegen schmerzende Blasen. Die meisten Menschen stechen sie mit einer Nadel auf.

1. Ist Aufstechen sinnvoll?

Viele Menschen stechen die Blase auf und lassen die wässrige Flüssigkeit herauslaufen. Die Blase glättet sich und der Druck verschwindet. Die Meinungen hierzu gehen sogar unter Fachleuten auseinander.

2. Das spricht für das Aufstechen

Blasen, die unter Spannung stehen, schmerzen. Stichst Du die Blase auf, dann ist die Spannung weg und der Schmerz lässt nach. Eine oberflächliche, große Blase kannst Du deshalb guten Gewissens aufstechen. Das geht folgendermaßen:

  • Nimm eine saubere Nadel und desinfiziere sie mit Alkohol oder einem anderen geeigneten Mittel
  • Pikse vorsichtig in die Blase, und zwar am unteren Rand
  • Lass die Flüssigkeit abfließen oder streiche sie mit einem sterilen Tupfer aus der Blase
  • Warte, bis die Haut angetrocknet ist
  • Desinfiziere die Blase
  • Klebe ein Pflaster darüber

Schneide die obere Hautschicht danach auf keinen Fall ab! Das darunterliegende Gewebe ist sehr weich und empfindlich. Es besteht die Gefahr, dass es sich entzündet und schmerzt.

3. Das spricht gegen das Aufstechen der Blase

Kleine Blasen verschwinden oft nach ein paar Tagen ganz von alleine. Unter der Blase bildet sich eine neue Hautschicht und die obere Hautschicht löst sich von selbst ab. Das Aufstechen ist deshalb unnötig.

Manche Experten raten generell vom Aufstechen der Blase ab. Sie meinen, durch das kleine Loch könnten Keime eindringen und Infektionen auslösen. Ich denke hier kommt es darauf an, wie weh Dir die Blase tut.

4. Blasenpflaster als Alternative

Vor allem bei kleineren Blasen helfen Blasenpflaster recht gut. Du belässt dieses einfach auf der betroffenen Stelle, bis die Blase von selbst abheilt.

Vorbeugung: Wie kann ich Blasen vermeiden?

Folgende Maßnahmen minimieren das Risiko der Blasenbildung:

  • Nur gut gepolsterte Schuhe tragen
  • Socken dürfen keine Falten werfen und müssen straff sitzen
  • Nahtlose Socken verwenden
  • Zwei dünne Paar Socken übereinander sind besser als ein Paar dicke Socken
  • Neue Schuhe vor dem ersten Tragen innen mit Vaseline oder Hirschtalg einreiben

Alternativen für Problemfälle

Manche Menschen bekommen eher Blasen an den Füßen als andere. Wenn Du zur Blasenbildung neigst, kann Dir ein Fersenschutz aus Silikon helfen, unangenehme Reibungen zu vermeiden. Entweder Du verwendest ein Produkt zum Fixieren am Fuß oder Du stattest Deine Schuhe damit aus.

Einige Sockenhersteller bieten Wanderern und Nordic Walkern außerdem spezielle Socken mit einem Anti-Blasen-System. Die Socken verfügen über mehrere Lagen und sind aus effizienten Materialfasern gefertigt.

Achtung: Die hier genannten Maßnahmen sind kein Allheilmittel, sie reduzieren nur das Risiko, sich eine Blase einzufangen. Selbst bei größter Vorsicht kann es vor allem nach einem längeren Ausflug passieren, dass sich trotzdem eine Blase bildet.

Erste Hilfe: Was tue ich bei den ersten Anzeichen?

Du walkst gerade einen wunderschönen Weg entlang und bemerkst plötzlich ein leichtes Zwicken im Schuh? Dann könnte es sein, dass gerade eine Blase entsteht. Jetzt musst Du sofort reagieren.

Schon bei leichten Schmerzen solltest Du Deinen Marsch unterbrechen und nach dem Rechten sehen. Zeigt sich eine Rötung, dann ist es sinnvoll, die Stelle sofort mit einem Pflaster abzudecken, um weitere Reibungen und letztendlich eine Blasenbildung zu verhindern.

Voraussetzung hierfür ist, dass Du immer ein Pflaster auf Deinen Ausflügen dabei hast. In der Apotheke oder im Fachhandel gibt es spezielle Blasentapes, die bei beginnenden Blasen Schlimmeres vermeiden.

Wann sollte man mit einer Blase am Fuß zum Arzt?

Fall 1: Diabetes mellitus

Normalerweise ist eine Blase kein Grund, sofort den Arzt aufzusuchen. In der Regel heilt sie von selbst wieder ab. Leidest Du jedoch an Diabetes, dann ist es besser, wenn der Fachmann einen Blick darauf wirft.

Viele zuckerkranke Menschen leiden nämlich am Diabetischen Fußsyndrom. Infolgedessen besteht eine herabgesetzte Schmerzempfindlichkeit im Bereich der Fußsohlen. Viele Diabetiker spüren deshalb von den Blasen nichts und merken auch nicht, wenn sich Entzündungen und Geschwüre bilden.

Fall 2: Mögliche Infektion

Darüber hinaus bedürfen Komplikationen immer einer ärztlichen Abklärung. Vorsicht ist zum Beispiel geboten, wenn die aus der Blase austretende Flüssigkeit nicht klar, sondern gelblich ist. Oft liegt dann eine Infektion vor, die der Arzt behandeln muss.

Manche Nordic Walker sind zu ungeduldig und versorgen die Blase nicht fachkundig. Sie stechen sie rüde auf und entfernen dabei die bedeckende Oberhaut. Die gereizte Unterhaut liegt dann schutzlos frei.

In diesem Fall verschlimmert sich die Sache nur noch. Wer mit einer derart geöffneten Blase weiterwalkt, riskiert tiefere Wunden, Blutungen und Entzündungen. Die Ursachen, reibende Schuhe, Wärme und Feuchtigkeit, bleiben ja weiterhin bestehen.

Letztendlich endet der Ausflug dann tatsächlich beim Arzt. Die Wunde heilt schlecht ab und gegebenenfalls ist eine Tetanus-Spritze fällig. Das Nordic Walking hat sich vorerst erledigt.

Daran erkennst Du eine Entzündung:

  • Starke, über die Blase hinausgehende Rötung
  • Über die Blase hinausgehende Schmerzen
  • Schwellung der umliegenden Region
  • Starke Erwärmung des Wundgebiets
  • Eitriger Ausfluss

Fazit: Blase am Fuß – Erste Hilfe, Gegenmaßnahmen & Vorbeugung

Wenn Du keiner Risikogruppe angehörst und die Blase gut versorgst, erledigt sich das Problem normalerweise innerhalb einiger Tage von selbst. Ich hoffe, dass Dir meine Tipps weiterhelfen und Du Blasen in Zukunft erfolgreich verhindern kannst.